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Infos zum Spiel

Ich starte, befinde mich im Nichts. Um mich herum leuchten Kugeln auf. Es erscheint ein Wesen in der Ferne. Figürliche Umrisse werden deutlich, die Umgebung verändert sich fortlaufend. Sie kommt mir entgegen, groß, anmutig. Sie bewegt sich zwischen Raum und Zeit, lenkt das Geschehen und stammt aus einer höheren Welt. Sie nimmt mich behutsam in ihre Hände und setzt mich sanft auf den Boden. Dann geht sie, ebnet den Weg für ein neues Leben...

A Geometric Poem

Die VR Experience ist eine poetische Erzählung, die mit jedem Durchlauf ein wenig anders erzählt wird. Sie führt durch einen Lebenszyklus. Geometrien formen eigene Welten, umgeben von einem interaktiven Soundtrack aus Ambient-Musik.

Nach dem Starten erscheint ein undefiniertes Universum und es nähert sich eine Figur, die durch ihre Bewegungen mit geometrischen Formen und Klängen zu beeinflussen scheint. Dabei entstehen Assoziationen zu klassischen Figuren wie der ägyptischen Isis, der Göttin der Geburt, der Wiedergeburt und der Magie sowie der Herrin der Unterwelt.

Wie das Quadrivium der Antike ist das Konzept an Stilmitteln aus Geometrie, Musik, Arithmetik und Astronomie angelehnt. Das Motiv “Odyssey” ist eine Metapher für die Beschreibung einer Reise ins Unbekannte, die scheinbar am gleichen Ort beginnt und endet. Dazwischen liegt ein Weg, ein Prozess der Erfahrung, ähnlich dem Prinzip eines Labyrinths.

Erweitertes Konzept

“Our creation is the modification of relationship.”
Rabindranath Tagore (1861-1941, Philosoph, Dichter und Komponist, Nobelpreisträger für Literatur)

Modyssey stellt Fragen nach dem Zusammenspiel von Metaphysik und Virtualität, Geometrie und Kunst sowie nach Immersion durch Sound in einem kontinuierlichen wie auch performativen Prozess. Assoziativ entsteht die Geschichte eines Zyklus, dessen Anfang und Ende verfließen.

Im Kontext der Pandemie 2020-2022 erscheint das Zitat von Rabindranath Tagore als passende Beschreibung der damaligen Zäsur menschlicher Beziehungen: Das Individuum und das Gegenüber interagieren zunehmend durch Avatare, virtuelle Korrespondenz wird zur Norm und schafft veränderte Ausgangspositionen im Umgang mit einer neuen Dimension von Virtualität.

Im Mittelpunkt von Modyssey steht die Interaktion mit dem "Gegenüber" als ein abstrakter Dialog: das gewollte und ungewollte Eingehen von Verbindungen, die Erfahrung von Aktion und Reaktion. Ein Dialog, der auf unterschiedlichen Ebenen parallel geführt wird: passiv, aktiv, geistig und körperlich. Ohne sprachliche Hinweise werden Formen assoziiert und interpretiert. Die Umgebung ist virtuell, das Gegenüber künstlich, dennoch scheint ein abstrakter Dialog möglich.

Die Entstehung

Für die VR Experience konzipierte die Performerin Mia Gara zusammen mit Entwickler Stephan Kloß eine Choreografie der virtuellen Figur. Basierend auf dem Mazetools Core steuert Mias Motion Capture durch ihre Bewegungen den interaktiven Soundtrack, der von Jakob Gruhl komponiert wurde. Das Design der Figur stammt von Jan Lorenz.

Das Projekt wurde gefördert von der Mitteldeutschen Medienförderung (MDM) und der Kunststiftung Sachsen-Anhalt.